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steirischer herbst
Nichts außer Kontrolle
Eine Spielfeldforschung zu Fragen von Überwachung, Teilhabe, Kollaboration und offenen Quellen


Die Kunst der Kontrolle - für alle Gesellschaftsformen zentral - nimmt in verschiedenen Geografien, Kulturen, politischen Systemen und Situationen unterschiedliche Gesichter an. Wer kontrolliert, welche Wirkung Kontrolle hat, wie diese umgangen oder auch notwendig gebraucht wird, das sind Aspekte, die in der "Spielfeldforschung" (dem theoretischen Rückgrat des Festivals) aufgegriffen, sichtbar gemacht und überprüft werden. Weil Politik und Ökonomie heute nicht mehr getrennt werden können, stellt sich die Frage nach Gesellschafts- und Beziehungsmodellen, die sich abheben von der Vorstellung, dass Menschen vollkommen nach dem Vorbild der Ökonomie modellierbar sind. Teilhabe und Kollaboration lauten die Schlagworte, unter denen das Spiel zwischen kontrolliertem Kalkül und subversiver Nichtkontrollierbarkeit der Gesellschaft diskutiert wird. Das theoretische Feld wird abgesteckt von Überlegungen der kritischen Kunst- und Netzszene, der Open-Source-Bewegung, ästhetischen Zugängen und Analysen der Governmentality Studies, die - dem französischen Philosophen Michel Foucault folgend - davon ausgehen, dass Herrschaft häufig in eigenartiger Allianz mit den Beherrschten existiert, weshalb Selbst- und Fremdregierung oft nicht zu trennen sind.
Die "Spielfeldforschung" ist keine akademische Schiene, die sich der Kunst als Objekt nähert, sondern findet Möglichkeiten, sich selbst der Kunst auszusetzen. Mit umherschweifendem Theorieverständnis, in Formaten, die entlang des Festivalprogramms Möglichkeiten bieten, vor Ort auf Künstler, Theoretiker und Aktivisten zu treffen.



Kuratiert von
Gesa Ziemer (CH/D) & Florian Malzacher (A/D)