Fast schon ist man erleichtert, als das Böse plötzlich tatsächlich mitten im Raum steht. Unverhofft und in Person eines billigen B-Movie-Eindringlings, der in Slow Motion all die uniformierten Security Guards überwältigt, einen von ihnen entführt und den Rest perplex und reichlich entmutigt zurücklässt. Wenigstens weiß man jetzt: Es gibt sie also wirklich, die Bedrohung, die Gefahr, das Böse! Endlich ein Grund für die ganze vorauseilende, allgegenwärtige Angst! Vorher aber haben wir einen tiefen Blick in das Innere einer Sicherheitsfirma geworfen, die man unschwer als unsere westliche Welt erkennt; haben all die Bilder von Überwachungskameras gesehen, die Menschen, die ihr Geld mit der Angst der anderen verdienen und selbst völlig von ihr durchdrungen sind; haben ihre banalen, nachgeplapperten, abgebrochenen Gespräche belauscht, die sich vor allem um den unsichtbar lauernden Feind, um notwendige Verteidigungsmaßnahmen und Überlebensstrategien drehen, die ihre eigenen Gefühle und Gedanken überlagern. Maxwell, Kultregisseur des Off-Off-Broadway, steht mit seinen New York City Players für ein minimalistisches Theater, knappe Dialoge und einen reduzierten Ausdruck, mit dem es ihm gelingt, umso komplexere Inhalte zu vermitteln. Die Banalität amerikanischer Alltäglichkeit ist das Material seines Theaters, sein Blick ein unterkühlter, der von außen tief ins Innere vordringt. "The End of Reality" ist eine Parabel auf eine verängstigte Gesellschaft, in der die Rhetorik und Praxis der Angst und der Kontrolle längst Teil des Privaten geworden sind - eine eigensinnige, provozierende Mischung aus Vorabendserie, Actionfilm, Sozialstudie und kulturpolitischem Essay über den gegenwärtigen Zustand der USA. "people are smarter than that" (Interview mit Richard Mawell im herbst Magazin) Koproduktion steirischer herbst, BITE:06 Barbican, London & Wexner Center for the Arts at The Ohio State University Gefördert von Doris Duke Charitable Trust, The Walker Art Center, William and Nadine McGuire Commissioning Fund, The Kitchen; Judith and Richard Greer, New York State Council on the Arts, a state agency |
Fast schon ist man erleichtert, als das Böse plötzlich tatsächlich mitten im Raum steht. Unverhofft und in Person eines billigen B-Movie-Eindringlings, der in Slow Motion all die uniformierten Security Guards überwältigt, einen von ihnen entführt und den Rest perplex und reichlich entmutigt zurücklässt. Wenigstens weiß man jetzt: Es gibt sie also wirklich, die Bedrohung, die Gefahr, das Böse! Endlich ein Grund für die ganze vorauseilende, allgegenwärtige Angst! Vorher aber haben wir einen tiefen Blick in das Innere einer Sicherheitsfirma geworfen, die man unschwer als unsere westliche Welt erkennt; haben all die Bilder von Überwachungskameras gesehen, die Menschen, die ihr Geld mit der Angst der anderen verdienen und selbst völlig von ihr durchdrungen sind; haben ihre banalen, nachgeplapperten, abgebrochenen Gespräche belauscht, die sich vor allem um den unsichtbar lauernden Feind, um notwendige Verteidigungsmaßnahmen und Überlebensstrategien drehen, die ihre eigenen Gefühle und Gedanken überlagern. Maxwell, Kultregisseur des Off-Off-Broadway, steht mit seinen New York City Players für ein minimalistisches Theater, knappe Dialoge und einen reduzierten Ausdruck, mit dem es ihm gelingt, umso komplexere Inhalte zu vermitteln. Die Banalität amerikanischer Alltäglichkeit ist das Material seines Theaters, sein Blick ein unterkühlter, der von außen tief ins Innere vordringt. "The End of Reality" ist eine Parabel auf eine verängstigte Gesellschaft, in der die Rhetorik und Praxis der Angst und der Kontrolle längst Teil des Privaten geworden sind - eine eigensinnige, provozierende Mischung aus Vorabendserie, Actionfilm, Sozialstudie und kulturpolitischem Essay über den gegenwärtigen Zustand der USA. "people are smarter than that" (Interview mit Richard Mawell im herbst Magazin) Koproduktion steirischer herbst, BITE:06 Barbican, London & Wexner Center for the Arts at The Ohio State University Gefördert von Doris Duke Charitable Trust, The Walker Art Center, William and Nadine McGuire Commissioning Fund, The Kitchen; Judith and Richard Greer, New York State Council on the Arts, a state agency |