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steirischer herbst

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Festivalzentrum
Kleine Zeitung - 22.01.2005
"Ich müsste mich klonen"


Nach Wochen eher ergebnisloser Gespräche ist die designierte "herbst"-Intendantin Veronica Kaup-Hasler nun frohen Mutes und arbeitswütig.

Frau Intendantin in spe: Was macht Sie denn auf einmal so froh?

VERONICA KAUP-HASLER: Die Gespräche dieser Tage in Graz. Da sind neue Partner dazugekommen, da war auf einmal so viel guter Wille und auch Kompetenz. Und vor allem kam dabei ein Finanzmodell zustande, mit dem man unter den eben halt so gegebenen Bedingungen wirklich leben kann . . .

. . . Sie meinen Ihre Gage?

KAUP-HASLER: Die meine ich definitiv nicht, im Gegenteil, ich bin
da ziemlich entgegengekommen.

Etwas detaillierter, bitte!

KAUP-HASLER: Nein, darüber spreche ich hier nicht, aber mit rund 2,7 Millionen Basisfinanzierung des Festivals selbst ist der "steirische herbst" nun wenigstens auf dem bisherigen Niveau und das ist, gemessen an der Situation von voriger Woche, schon ein essenzieller Sprung nach vorne.

Erstaunlich, wie lange es dauerte, dort anzukommen, von wo aus man gestartet ist.

KAUP-HASLER: Ich wünschte auch, wir hätten jetzt den 1. Oktober 2004. Aber die Politik braucht für manche Sachen halt einfach eine gewisse Zeit.

Zeit, die Ihnen aber fehlt.

KAUP-HASLER: Ja, eigentlich müsste ich mich für die nächsten Monate klonen, um mich einerseits im Ausland umsehen zu können, andererseits hiesigen Projekten Aufmerksamkeit zu schenken und daneben mein "herbst"-Team aufzubauen.

Dafür wirken Sie aber erstaunlich gelassen.

KAUP-HASLER: Das liegt daran, dass in den vergangenen Tagen wirklich ganz wichtige Entscheidungen fielen und dies in einem Klima größten Verständnisses füreinander stattfand. Niemand fühlt sich über den Tisch gezogen und dennoch ist es, gemessen an den Rahmenbedingungen, eine regelrechte Win-win-win-Situation geworden, ein gordischer Knoten wurde gelöst.

Haben Sie eigentlich schon Ihren Dienstvertrag?

KAUP-HASLER: Nein, nicht im Detail, aber ausgehandelt ist alles so weit, jetzt wird er bloß noch juristisch finalisiert. In Summe kann man sagen, dass sich alle einig sind.

Also alles in bester Ordnung?

KAUP-HASLER: Mein Gott, Träume sind nach oben immer offen. Aber ich habe erstmals eine tragfähige Basis, auf der ich verantwortungsvoll arbeiten kann.


Frido Hütter