Kronen Zeitung - 16.10.2006
Wissens-Installation
Graz: "Wörterbuch des Krieges"
Ein Projekt, das sich in Theorie und künstlerischer Praxis mit Begriffen um den Krieg beschäftigt, beendete den "steirischen herbst" 2006. Im Dom im Berg gab es im Halbstunden- Takt nur zeitweilig faszinierende Beiträge zwischen Referat und Aktion.
Das "Wörterbuch" umfasst 100 Einträge, die in Veranstaltungen in München, Frankfurt, Berlin und Graz definiert werden. In Graz präsentierten 25 Teilnehmer ihre Definitionen zu Begriffen wie "Rache", "Territorium", "Orte der Macht" und "Krieg gegen die Armen". Das Spektrum reichte vom Referat bis zur Kunstaktion. So ließ Warren Neidich Gandhis Satz "Auge um Auge macht die ganze Welt blind" vielsprachig auf eine Tafel schreiben, DeeDee Halleck referierte über die Verflechtungen von US-Politik, Militär und Wirtschaft. Im Gegensatz zu einem Symposion geschah dies ohne Dialog und Diskussion, also auch ohne Widerspruch, den einige der Beiträge sehr gut vertragen hätten. Nach alphabetischer Reihenfolge kam es zum Gänsemarsch der Begriffe, zu einer Wissens-Akkumulation, die ihren installativen Charakter nicht verleugnete.
M. Gasser
Wissens-Installation
Graz: "Wörterbuch des Krieges"
Ein Projekt, das sich in Theorie und künstlerischer Praxis mit Begriffen um den Krieg beschäftigt, beendete den "steirischen herbst" 2006. Im Dom im Berg gab es im Halbstunden- Takt nur zeitweilig faszinierende Beiträge zwischen Referat und Aktion.
Das "Wörterbuch" umfasst 100 Einträge, die in Veranstaltungen in München, Frankfurt, Berlin und Graz definiert werden. In Graz präsentierten 25 Teilnehmer ihre Definitionen zu Begriffen wie "Rache", "Territorium", "Orte der Macht" und "Krieg gegen die Armen". Das Spektrum reichte vom Referat bis zur Kunstaktion. So ließ Warren Neidich Gandhis Satz "Auge um Auge macht die ganze Welt blind" vielsprachig auf eine Tafel schreiben, DeeDee Halleck referierte über die Verflechtungen von US-Politik, Militär und Wirtschaft. Im Gegensatz zu einem Symposion geschah dies ohne Dialog und Diskussion, also auch ohne Widerspruch, den einige der Beiträge sehr gut vertragen hätten. Nach alphabetischer Reihenfolge kam es zum Gänsemarsch der Begriffe, zu einer Wissens-Akkumulation, die ihren installativen Charakter nicht verleugnete.
M. Gasser