Salzburger Nachrichten - 23.09.2006 herbst
Es regnet Dildos
Es regnet Dildos
Schon bei Leonardo da Vinci, genauer gesagt in seiner Tuschezeichnung
"Geräteregen", fielen Papiere, Dudelsäcke, Pinzetten, Glocken und noch
vieles mehr vom Himmel. Bei Georg Nussbaumers Spektakel "Schwerefeld
mit Luftabdrücken" zum Auftakt des "steirischen herbstes" stürzten am
Donnerstag 5000 Objekte, unter ihnen beispielsweise tote Vögel, Bücher,
ein Faxgerät, Dildos, Erdäpfel und Geweihe von der Decke der Grazer
List-Halle. Dieser knapp einstündige "Atlas des Regens und des Windes
für 15 erhöhte Ausführende mit fallenden Objekten und 8 Windmaschinen"
gefiel als sinnlich erfahrbare Luftskulptur mit Happening-Charakter.
Als musikalischer Auftakt zum "musikprotokoll" erschien der von
Schneekanonen und Publikumsgemurmel unterstützte, zu lang geratene
Gegenständeschauer aber doch deplatziert.
Gelungener Event
Nicht nur Gutes kommt von oben. Abseits biblischer Bedrohungen ist auch
der ausrangierte Telefonapparat, der sich nach meterhohem Fall in die
mit Sand gefüllte Plexiglas-Box bohrt, Furcht einflößend. Der
42-jährige Linzer Nussbaumer wandelte mit seinem im Vergleich zu
"herbst"-Eröffnungen der vergangenen Jahre gelungenem Event ein wenig
auf den Spuren des Vanitas-Poeten Peter Greenaway. Das zarte Ton-Finale
mit den voluminösen Stimmgabeln lieferte den akustischen Höhepunkt der
Installation. Dabei wurde das Publikum, das zwischen den mit
Erinnerungen gefüllten Schutthalden flanierte, selbst Teil der
Choreografie.
m.b.
Salzburger Nachrichten - 23.09.2006 herbst
Es regnet Dildos
Es regnet Dildos
Schon bei Leonardo da Vinci, genauer gesagt in seiner Tuschezeichnung
"Geräteregen", fielen Papiere, Dudelsäcke, Pinzetten, Glocken und noch
vieles mehr vom Himmel. Bei Georg Nussbaumers Spektakel "Schwerefeld
mit Luftabdrücken" zum Auftakt des "steirischen herbstes" stürzten am
Donnerstag 5000 Objekte, unter ihnen beispielsweise tote Vögel, Bücher,
ein Faxgerät, Dildos, Erdäpfel und Geweihe von der Decke der Grazer
List-Halle. Dieser knapp einstündige "Atlas des Regens und des Windes
für 15 erhöhte Ausführende mit fallenden Objekten und 8 Windmaschinen"
gefiel als sinnlich erfahrbare Luftskulptur mit Happening-Charakter.
Als musikalischer Auftakt zum "musikprotokoll" erschien der von
Schneekanonen und Publikumsgemurmel unterstützte, zu lang geratene
Gegenständeschauer aber doch deplatziert.
Gelungener Event
Nicht nur Gutes kommt von oben. Abseits biblischer Bedrohungen ist auch
der ausrangierte Telefonapparat, der sich nach meterhohem Fall in die
mit Sand gefüllte Plexiglas-Box bohrt, Furcht einflößend. Der
42-jährige Linzer Nussbaumer wandelte mit seinem im Vergleich zu
"herbst"-Eröffnungen der vergangenen Jahre gelungenem Event ein wenig
auf den Spuren des Vanitas-Poeten Peter Greenaway. Das zarte Ton-Finale
mit den voluminösen Stimmgabeln lieferte den akustischen Höhepunkt der
Installation. Dabei wurde das Publikum, das zwischen den mit
Erinnerungen gefüllten Schutthalden flanierte, selbst Teil der
Choreografie.
m.b.