APA - 06.10.2006
steirischer herbst: Klaus Lang lädt bei "fichten" zum Hören im Liegen
Orchesterstück zur Eröffnung des "musikprotokolls" uraufgeführt
Mit der Uraufführung von Klaus Langs neuem Orchesterstück "fichten" wurde Donnerstagabend der Auftakt zum "musikprotokoll" im Rahmen des "steirischen herbst" gesetzt. Das Publikum in der Grazer Helmut-List Halle konnte der Wiedergabe der Komposition im Liegen lauschen - und bekam dabei auch noch eine eindrucksvolle Raum-Licht-Installation von Claudia Doderer und Andreas Fuchs geboten.
"Schuhe ausziehen", hiefl es erst einmal für alle jene Musikfreunde, die Donnerstagabend den Konzertsaal betreten wollten: Drinnen erwarteten die rund 80 Besucher anstatt der gewohnten Bestuhlung ein riesiger Futon (rund 20 Mal 20 Meter). Auf ihm konnten sie es sich bequem machen und dem fein gesponnenen Klangteppich, der vom Grazer Orchester "recreation" unter der Leitung von Rupert Huber gewirkt wurde, lauschen.
"Ich versuche, eine Situation zu generieren - in diesem Fall nicht nur eine akustische, sondern, zusammen mit Claudia Doderer, auch eine visuelle - die ich selber gerne erfahren möchte", führte Lang im Vorfeld im Gespr‰ch mit "musikprotokoll"-Chef Christian Scheib aus. Bühnenbildnerin Doderer hat zu diesem Zweck Boden und Plafond durch eine Anzahl straff gespannter, etwas aus dem Lot geratener Metalldrähte optisch verbunden: Assoziationen an Baumstämme tun sich auf. Ein Flirren und Klirren, knarren und schnauben charakterisiert die von Streichern dominierte, harmonisch smarte Komposition Langs. Man ist geneigt, an "singende" Bäume in einem Winterwald zu denken. Dazu taucht Andreas Fuchs die Szenerie in anfangs kühles blaues, im Verlauf der 60-minütigen Darbietung farblich immer wärmer werdendes Licht.
Gut die Hälfte des gebannt lauschenden Publikums wechselte nach einigen Minuten des Lümmelns doch wieder in die traditionelle aufrechte Sitzposition - einige sind während der meditativen Darbietung jedoch auch eingeschlafen. Beide Hörergruppen spendeten nach der Darbietung dem Komponisten, Orchester und allen anderen Mitwirkenden begeisterten Beifall.
Klaus Lang wurde 1971 in Graz geboren und lebt als freischaffender Komponist und Organist in Berlin. Er studierte Komposition, Musiktheorie und Orgel an der Kunstuniversität Graz. Seine Lehrer waren u.a. Hermann Markus Prefll, Beat Furrer und Younghi Pagh Paan. Er erhielt Kompositionsaufträge von Festivals wie u.a "steirischer herbst", Wien Modern, Eclat Stuttgart, Maerzmusik Berlin, Osterklang Innsbruck, Musikmonat Basel, Takefu Festival (Japan) und dem Lucerne Festival.
Annemarie Happe
steirischer herbst: Klaus Lang lädt bei "fichten" zum Hören im Liegen
Orchesterstück zur Eröffnung des "musikprotokolls" uraufgeführt
Mit der Uraufführung von Klaus Langs neuem Orchesterstück "fichten" wurde Donnerstagabend der Auftakt zum "musikprotokoll" im Rahmen des "steirischen herbst" gesetzt. Das Publikum in der Grazer Helmut-List Halle konnte der Wiedergabe der Komposition im Liegen lauschen - und bekam dabei auch noch eine eindrucksvolle Raum-Licht-Installation von Claudia Doderer und Andreas Fuchs geboten.
"Schuhe ausziehen", hiefl es erst einmal für alle jene Musikfreunde, die Donnerstagabend den Konzertsaal betreten wollten: Drinnen erwarteten die rund 80 Besucher anstatt der gewohnten Bestuhlung ein riesiger Futon (rund 20 Mal 20 Meter). Auf ihm konnten sie es sich bequem machen und dem fein gesponnenen Klangteppich, der vom Grazer Orchester "recreation" unter der Leitung von Rupert Huber gewirkt wurde, lauschen.
"Ich versuche, eine Situation zu generieren - in diesem Fall nicht nur eine akustische, sondern, zusammen mit Claudia Doderer, auch eine visuelle - die ich selber gerne erfahren möchte", führte Lang im Vorfeld im Gespr‰ch mit "musikprotokoll"-Chef Christian Scheib aus. Bühnenbildnerin Doderer hat zu diesem Zweck Boden und Plafond durch eine Anzahl straff gespannter, etwas aus dem Lot geratener Metalldrähte optisch verbunden: Assoziationen an Baumstämme tun sich auf. Ein Flirren und Klirren, knarren und schnauben charakterisiert die von Streichern dominierte, harmonisch smarte Komposition Langs. Man ist geneigt, an "singende" Bäume in einem Winterwald zu denken. Dazu taucht Andreas Fuchs die Szenerie in anfangs kühles blaues, im Verlauf der 60-minütigen Darbietung farblich immer wärmer werdendes Licht.
Gut die Hälfte des gebannt lauschenden Publikums wechselte nach einigen Minuten des Lümmelns doch wieder in die traditionelle aufrechte Sitzposition - einige sind während der meditativen Darbietung jedoch auch eingeschlafen. Beide Hörergruppen spendeten nach der Darbietung dem Komponisten, Orchester und allen anderen Mitwirkenden begeisterten Beifall.
Klaus Lang wurde 1971 in Graz geboren und lebt als freischaffender Komponist und Organist in Berlin. Er studierte Komposition, Musiktheorie und Orgel an der Kunstuniversität Graz. Seine Lehrer waren u.a. Hermann Markus Prefll, Beat Furrer und Younghi Pagh Paan. Er erhielt Kompositionsaufträge von Festivals wie u.a "steirischer herbst", Wien Modern, Eclat Stuttgart, Maerzmusik Berlin, Osterklang Innsbruck, Musikmonat Basel, Takefu Festival (Japan) und dem Lucerne Festival.
Annemarie Happe