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Biografie

Romeo Castellucci (I)

Romeo Castellucci wird 1960 in Cesena geboren. Er studiert Bühnenbild und Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Bologna. Im Alter von zwanzig Jahren macht er seine ersten Erfahrungen als Theaterregisseur und gründet im Jahr 1981 gemeinsam mit Claudia Castellucci und Chiara Guidi die Socìetas Raffaello Sanzio. Anfang der Achtzigerjahre konzentriert Castellucci sein Interesse auf das Theater und die Malerei und ist auch bei einigen Ausstellungen vertreten. Seit dieser Zeit ist er Autor und Regisseur mehrerer Aufführungen, auch für Bühnenbild, Licht, Klang und Kostüme verantwortlich. Castellucci ist sowohl in Italien als auch in vielen anderen Ländern weltweit als Schöpfer eines Theaters bekannt, das sich der „totalen“ Wahrnehmung verschrieben hat.
In den Neunzigerjahren setzt sich der Künstler mit klassischen Werken auseinander: „Hamlet. The vehement exteriority of a mollusc’s death“ (1992) nach Shakespeare, „Oresteia (an organic comedy?)“ (1995) nach Aeschilus und „Julius Caesar“ (1997) nach Shakespeare. Castelluccis besonderes Interesse an Musik spiegelt sich in seiner Auseinandersetzung mit dem Musiktheater wider („Voyage au bout de la nuit“, Konzert für Stimmen und Instrumente (1999) nach Louis Ferdinand Céline und „Il Combattimento“ (2000) von Claudio Monteverdi und Scott Gibbons). „Genesis. From the museum of sleep“ (1999) ist zugleich Höhepunkt und Abschluss dieses Prozesses, der, ausgehend von den elementaren Texten eines in der westlichen Tradition verankerten Gemeinschaftsprinzips, eine tragische Wendung nimmt. Im Jahr 2001 nimmt Castellucci nach dem Vorbild der griechischen Tragödie ein Projekt mit dem Titel „Tragedia Endogonidia“ in Angriff. Es handelt sich dabei um ein offenes System an Aufführungen, das sich wie ein lebender Organismus je nach Zeit und geografischer Situation verändert.
Neben all diesen Tätigkeiten war Romeo Castellucci auch Leiter der 37. Theaterbiennale von Venedig („Pompeii“).

http://www.raffaellosanzio.org/