Kleine Zeitung - 24.09.2006
Die Business-Sklaven
"Komik ist Tragik in Spiegelschrift" hat ein britischer Humorist einmal gesagt. Der Autor Fritz Kater und sein Regisseur Armin Petras beherrschen diese Schreibweise. Sie bewiesen es Freitag Abend bei der Uraufführung des Stückes "Tanzen!" beim "steirischen herbst". Kater schildert die Vorgänge in einer hippen Biotech-Firma. Alles New Economy, alles dynamisch und flexibel. Da passt Inga mit 37 nicht mehr hinein. Deshalb legt ihr Personal-Coach Bernie einen Knebelvertrag vor, den sie sehr richtig als Vorspiel zu einer kostenneutralen Entlassung erkennt.
Mitten drin Sandra (26), die sportive Trend-Tussi, mäßig motiviert, aber dafür flexibel und wendig. Armin Petras hat Katers sehr knappen Text zu einer Groteske verdichtet und prügelt sie mit Gitarren-Riff atemlos dahin. Dennoch zeigen seine Figuren alsbald Konturen. Yvon Jansen, Nicolette Krebitz und Peter Moltzen spielen ihre Parts exzellent.
Das Kunststück dieser eher abrupt endenden Stunde besteht in ihrem sarkastischen Witz, der in der Tradition des hier oft zitierten Buster Keaton steht und der in keinem Moment den Ernst der Lage vergessen lässt.
Übrigens: Armin Petras und Fritz Kater sind eine Person. Diese Leistung würde aber auch zweien zur Ehre gereichen.
Frido Hütter
Die Business-Sklaven
"Komik ist Tragik in Spiegelschrift" hat ein britischer Humorist einmal gesagt. Der Autor Fritz Kater und sein Regisseur Armin Petras beherrschen diese Schreibweise. Sie bewiesen es Freitag Abend bei der Uraufführung des Stückes "Tanzen!" beim "steirischen herbst". Kater schildert die Vorgänge in einer hippen Biotech-Firma. Alles New Economy, alles dynamisch und flexibel. Da passt Inga mit 37 nicht mehr hinein. Deshalb legt ihr Personal-Coach Bernie einen Knebelvertrag vor, den sie sehr richtig als Vorspiel zu einer kostenneutralen Entlassung erkennt.
Mitten drin Sandra (26), die sportive Trend-Tussi, mäßig motiviert, aber dafür flexibel und wendig. Armin Petras hat Katers sehr knappen Text zu einer Groteske verdichtet und prügelt sie mit Gitarren-Riff atemlos dahin. Dennoch zeigen seine Figuren alsbald Konturen. Yvon Jansen, Nicolette Krebitz und Peter Moltzen spielen ihre Parts exzellent.
Das Kunststück dieser eher abrupt endenden Stunde besteht in ihrem sarkastischen Witz, der in der Tradition des hier oft zitierten Buster Keaton steht und der in keinem Moment den Ernst der Lage vergessen lässt.
Übrigens: Armin Petras und Fritz Kater sind eine Person. Diese Leistung würde aber auch zweien zur Ehre gereichen.
Frido Hütter