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steirischer herbst

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Festivalzentrum
Kurier - 24.09.2004
Eine Theaterfachfrau für den "steirischen herbst"


Veronica Kaup-Hasler: Designierte Leiterin

"Sie können mir gerne zur Verlobung mit dem steirischen herbst gratulieren; zur Hochzeit fehlen noch ein paar Begegnungen."

Für den einstimmigen Beschluss des Präsidiums, mit Veronica Kaup-Hasler über ihre Bestellung zur künstlerischen Leiterin des Grazer Festivals ab 2006 zu verhandeln, war sicher ihr Ruf mit entscheidend.

Die 36-jährige Theaterwissenschafterin ist bekannt dafür, ein spannendes zeitgenössisches Programm mit relativ knappem Budget zu verwirklichen: Zuletzt mischte sie als Leiterin des Festivals "Theaterformen" in Braunschweig und Hannover arrivierte Zeitgenossen wie Frank Castorf und junge wie René Pollesch mit noch unbekannten Namen.

"Ich hatte dort ein hoch effizientes Team. Aber die Struktur war hart an der Grenze zur Selbstausbeutung. Es wäre unredlich von mir, dort noch für 2006 zu programmieren; aber für die Erhaltung des finanziell stark gefährdeten Festivals kämpfe ich weiter mit."

VERZWEIFELTE SUCHE
In Dresden geboren und in Wien aufgewachsen, machte Kaup-Hasler als Dramaturgin am Burgtheater, bei den Salzburger Festspielen und bei den Wiener Festwochen früh Erfahrung mit großen Theaterbetrieben.

Den herbst schätzt sie für seine ""verzweifelte Suche nach dem Avantgarde-Begriff". Als Nachfolgerin von Peter Oswald würde sie dem Festival eine "Uraufführungs-Verschärfung" verordnen.

Kaup-Hasler ist derzeit auch in der Wiener Theaterjury tätig. "Die Reform ist ein erster, richtiger Schritt für erkennbare Veränderungen. Aber der Erfolg dieses fragilen Prozesses wird letztlich doch sehr davon abhängen, wie mutig die Kulturpolitik ist."


Caro Wiesauer