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Festivalzentrum
der Standard - 27.09.2006
Töne und Bilder: Grönlandreise neu Verdensteatret beim steirischen herbst


Graz - Während sich Menschen immer wieder die Frage stellen, woher sie kommen und wohin sie gehen, könnte man sich beim Besuch des Concert for Greenland der norwegischen Künstlergruppe Verdensteatret vor allem eines fragen: "Wo bin ich? In einem Konzert, einem Theaterstück, einer Performance?"

Doch die Antwort ist egal, denn was immer die aus vielen Sparten zusammen gewürfelte Truppe bei ihrem ersten Abend im steirischen herbst im Dom im Berg machte, es war gut, fesselnd und viel zu schnell vorbei.

Hatte man anfangs den Eindruck, durchs Polarmeer zu gleiten und die unverständlichen, mal ernsten, mal lachenden Funksprüche eines Fremden mitzuhören, wurde man bald von den Tönen und Schatten, die eine riesige, komplexe Maschine, ein aus Treibgut, Schrott und Hausrat gebautes Instrument, erzeugte, gefangen.

Während das fast historisch anmutende Ungetüm vor poetischen Bildern Grönlands, die auf eine Wand projiziert werden, sein unheimliches Spiel treibt, sitzen halb versteckt im Dunkel Menschen an ihren Laptops, um erzeugte Töne und Lichtbilder zu generieren, zu zerlegen, zu dehnen oder durch einen virtuellen Teilchenbeschleuniger zu jagen.

Es war eine Grönlandreise, die das Verdensteatret zu diesem "Konzert", das vor einer Woche in New York den Bessie Award für Installation and Neue Medien erhielt, inspirierte.

Die Übersetzung des szenischen Projektes in eine Installation ist übrigens ab morgen, Donnerstag, im Grazer Kunsthaus zu sehen.

derStandard-Webtipp:
www.steirischerherbst.at
www.pluto.no/doogie/verdensteatret/info.html

Colette M. Schmidt