der Standard - 10.10.2006 Eine Tüte Kirschen gegen die Angst
Beim intermedialen Projekt "Writing Acts" boten sich einmal mehr interdisziplinären Kunstbegegnungen Ausgangsmöglichkeit und Forum.
Kann Literatur noch Auslöserin für andere Künste sein? Mit dem von
uniT-Frontfrau Edith Draxl und dem Berliner Regisseur Haiko Pfost
kuratierten intermedialen Projekt Writing Acts bot der steirische herbst
einmal mehr interdisziplinären Kunstbegegnungen Ausgangsmöglichkeit und
Forum. Programmatisch umspielte die (logistisch komplexe) zweitägige
Aufführungsserie in den Räumen des Theaters im Bahnhof die
Überschreitung von Grenzen - innerhalb von Literatur und hin zu
Performance, bildender Kunst, Musik, Wissenschaft und Publikumstalk.
Die dialogische Auseinandersetzung von Claudia Bosse und Robert Woelfl
über Ästhetik, Identität und die Möglichkeiten des Theaters mündet in
eine konzentrierte Rauminstallation ("Yamo Yamo") aus Videos, Sprache
und Requisite.
Monika Rinck, Alexander Schellow und David Weber Krebs
verweisen in ihrer hoch referenziellen Theaterminiatur für einen
Zuschauer ("Sie werden geliebt") auf die Intimität von Lyrikrezeption
und gehen mit dem Versuch, die Handlung nicht darzustellen, weit ins
filmisch Machbare hinein. Wenn sich die Künstler des EMT (electronic music theater)
mit ihrem Autor John Birke zu "Vier Stimmen" vereinen und aus und gegen
dessen Text improvisieren, musizieren und vokalisieren, reflektieren
sie nationale Identität, historische und räumliche Situationen. Ist
hier die frontale Anordnung Teil des ironischen Spiels, so machen die
Hamburger Künstlergruppe LIGNA und Bernadette Schiefer
mit "Love is in the Air" das Publikum sofort zu Mitakteuren.
Botschaften aus dem Radio verleiten dazu, den benachbarten Kirchen- als
Theaterraum wahrzunehmen; die Rezeption einer Erzählung wird dort
selbst zum Drama.
der Standard - 10.10.2006 Eine Tüte Kirschen gegen die Angst
Beim intermedialen Projekt "Writing Acts" boten sich einmal mehr interdisziplinären Kunstbegegnungen Ausgangsmöglichkeit und Forum.
Kann Literatur noch Auslöserin für andere Künste sein? Mit dem von
uniT-Frontfrau Edith Draxl und dem Berliner Regisseur Haiko Pfost
kuratierten intermedialen Projekt Writing Acts bot der steirische herbst
einmal mehr interdisziplinären Kunstbegegnungen Ausgangsmöglichkeit und
Forum. Programmatisch umspielte die (logistisch komplexe) zweitägige
Aufführungsserie in den Räumen des Theaters im Bahnhof die
Überschreitung von Grenzen - innerhalb von Literatur und hin zu
Performance, bildender Kunst, Musik, Wissenschaft und Publikumstalk.
Die dialogische Auseinandersetzung von Claudia Bosse und Robert Woelfl
über Ästhetik, Identität und die Möglichkeiten des Theaters mündet in
eine konzentrierte Rauminstallation ("Yamo Yamo") aus Videos, Sprache
und Requisite.
Monika Rinck, Alexander Schellow und David Weber Krebs
verweisen in ihrer hoch referenziellen Theaterminiatur für einen
Zuschauer ("Sie werden geliebt") auf die Intimität von Lyrikrezeption
und gehen mit dem Versuch, die Handlung nicht darzustellen, weit ins
filmisch Machbare hinein. Wenn sich die Künstler des EMT (electronic music theater)
mit ihrem Autor John Birke zu "Vier Stimmen" vereinen und aus und gegen
dessen Text improvisieren, musizieren und vokalisieren, reflektieren
sie nationale Identität, historische und räumliche Situationen. Ist
hier die frontale Anordnung Teil des ironischen Spiels, so machen die
Hamburger Künstlergruppe LIGNA und Bernadette Schiefer
mit "Love is in the Air" das Publikum sofort zu Mitakteuren.
Botschaften aus dem Radio verleiten dazu, den benachbarten Kirchen- als
Theaterraum wahrzunehmen; die Rezeption einer Erzählung wird dort
selbst zum Drama.